SV Berlin-Chemie Adlershof Triathlon
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Heikos Bericht

"Das Wichtigste gehört ganz nach vorn und das Wichtigste für mich bezüglich des 16. Schlaubetal Triathlons in Müllrose ist mein unendlicher Dank an Tobi, der mir diesen Wettkampf, so wie er verlaufen ist, überhaupt erst ermöglicht hat. Danke Danke Danke Danke Danke! (Dazu gleich mehr)

 

Am Sonntag begann alles wie gewohnt … nur diesmal komplett anders. Ich habe meine Sachen nicht schon einen Tag vorher gepackt, denn das wollte ich aufgrund des späten Starts in Müllrose erst am Morgen vor der Abfahrt machen. Also Wecker auf 7Uhr gestellt, denn damit ist bis 9Uhr ausreichend viel Zeit, die paar Dinge zusammen zu räumen. Als der Wecker dann klingelte der erste Schreckt: Es ist 6:30! Das hat ja schon mal geklappt. Ich bin dennoch direkt aufgestanden und habe zunächst damit begonnen, ein paar Dinge zusammen zu sammeln. Unterbrochen habe ich diese Vorbereitung immer wieder mit kleineren unwichtigen Dingen und dem Frühstücksmüsli. Nun ja, es war ja ausreichend Zeit.

9Uhr kam dann Paul zu mir. Das Auto war bis dahin bereits gepackt, mein Rad drauf geschnallt. Also nur noch Pauls Rad drauf, seine Sachen rein und schon konnte es los gehen. Ich habe Paul noch vor der Abfahrt gefragt, ob er alles hat oder vielleicht noch etwas benötigt? Er verneinte dies mit einem Verweis auf seine Checkliste, die er abgearbeitet hat. Ich dachte noch kurz darüber nach, ob ich diese mit ihm noch mal durch gehe, falls doch etwas fehlt. Ach egal, das passt schon!

Als wir dann ankamen, er Riesenschreck! Ich habe meine Radschuhe zu Hause gelassen! Fu…‼! Der erste kurze Gedanke war, ob ich einfach schnell noch mal nach Hause fahre und sie hole. 77km einfache Strecke waren da aber deutlich zu weit. Thomas S. war auch schon beinahe vor Ort, sodass auch er nicht meine Schuhe einsammeln konnte. Nun ja, ich habe mich sehr schnell damit abgefunden, mit meinen Laufschuhen auf die Radstrecke zu gehen bzw. zu fahren. Ich wollte ohnehin nicht „volle Pulle“ Radfahren und mich auf den Lauf konzentrieren. Dann fahre ich eben statt zügig nur noch gemütlich und haue dafür eine hammermäßige Wechselzeit aufs Laufen hin (ohne Schuhwechsel ist
das einfach) und laufe dafür noch schneller. Für mein eigentliches Wettkampfziel, den Lauf so nahe wie möglich an meinem Trainingsplan für den Berlin Marathon zu absolvieren kann mir das nur entgegen kommen.

Dann kam zu meiner Überraschung nicht nur Thomas S. auf dem Rad, sondern auch Tobi. Dieser hatte den Vorschlag, dass ich seine Schuhe haben könnte. Das setzte allerdings voraus, dass ich auch seine Pedale nehme. Na ja, als es beinahe nicht mehr so aussah, konnte ich doch noch einen Inbus Größe 8 auftreiben und kurzerhand die Pedale tauschen und damit Tobis Triathlon Radschuhe nutzen. Ich kann ihm nicht genug dafür danken! Gerade auf der sehr welligen Strecke um den Müllroser See ist es einfach von Vorteil, wenn man am Pedal auch ziehen kann.

Kurz danach war schon die Wettkampfbesprechung, von der ich bis auf die Streckenführung im Wasser überhaupt nichts mehr mitbekommen habe. Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrung im Triathlonsport (ganze 5 Wettkämpfe bisher) weiß ich aber, dass nach dem Schwimmen das Radeln kommt und erst danach das Laufen. So ging es also auf die Schwimmstrecke und diesmal habe ich mich – anders als in Storkow vor 3 Wochen, gleich ganz vorne eingereiht und auf das Startkommando gewartet. Das Schwimmen lief erstaunlich gut, viel besser, als es sich anfühlte. Ich bin den größten Teil wieder mal Brust geschwommen, wobei ich mich etwa ein Viertel der Strecke im Wasserschatten eines anderen Athleten aufhielt und Kräfte schonte. Nach der Hälfte habe ich meine Kraulintervalle verschärft und konnte so Meter um Meter gut machen auf meinen Wasserschattenspender. Vielleicht wurde er auch nur einfach langsamer. Als ich aus dem Wasser kam, meldete Tobi, dass ich dicht hinter Mike bin und nur 31 Minuten brauchte. 4 Minuten schneller, als letztes Jahr in Kallinchen. Unglaublich!
Ohne Neo mit so viel Brustanteil hätte ich nicht damit gerechnet. Was mir da noch nicht klar war: Ich war vor Jörg, der normalerweise deutlich schneller schwimmt, als ich und ebenfalls vor Paul und Zissi.

Dann also mit frisch panierten Füßen in die Socken und damit in die Radschuhe, wo ich ewig nicht einklicken konnte. Blödes Rennradsystem, hätte ich doch meine SPD Schuhe dabei gehabt! Aber irgendwann war ich dann in beiden Pedalen und schon ging es los. Man fährt hinter der Wechselzone scharf rechts und sieht schon die erste Wand vor sich. Die Radstrecke war ja insgesamt sehr wellig und jede Welle trieb mir das Laktat in die Beinchen. Ich habe mich auch auf den Rad nicht sonderlich wohl gefühlt. Das lag wohl an den vielen Wellen, die immer weh tun, und an den Radschuhen, die etwas höher bauen. So war mein Kniewinkel noch schlechter und der ist in meinen eigenen Radschuhen schon grenzwertig. Aber immer noch 1000x besser, als mit Laufschuhen und SPD Pedalen Rennrad zu fahren. Ich sammelte auf den 37,5 km doch noch einige Sportler ein, einen A3K Athleten schliff ich sogar in meinem Windschatten mehrere Kilometer mit. Wo sind Wettkampfrichter, wenn man sie mal braucht? Den A3K habe ich dann an einem Anstieg an einen aufgefahrenen Sportler „übergeben“, als ich dann einfach mal aus dem Sattel ging und den Hügel hochgeprescht bin. Das Loch war zu groß und
so hing A3K hinter dem anderen Athleten im Windschatten und ich war ihn los. Kurz vor Müllrose habe ich dann sogar die erste Frau eingesammelt und das war wirklich schwer. Die war so sau schnell! Auf den letzten km durch Müllrose habe ich die Beine und die Kadenz ein wenig hoch genommen und mich aufs Laufen gefreut. Endlich runter vom Rad! Ich konnte auch abschätzen, wie schnell ich den Radsplit wohl schaffen werde. 60 Minuten! Unglaublich! Das hat sich nicht so angefühlt und vorher wurde ich in der Wechselzone aufgrund meiner Strecken-UN-kenntnis belächelt mit meiner Zeitvorstellung. Den Splitt inkl. 2 Wechselzeiten habe ich dann in 59:55 geschafft und habe damit die 9. Radzeit insgesamt.

In den Lauf bin ich dann erst mal gut hineingekommen. Erst mal deshalb, weil sich recht schnell mein Magen bemerkbar machte. Leicht krampfartiges Stechen auf der linken Bauchseite ab dem 2. Kilometer machte sich in der Laufperformance bemerkbar. Vermutlich habe ich auf dem Rad zu viel getrunken (1 ganze Flasche auf 37,5km … sonst reicht mir das für bis zu 150km!). Ich konnte nicht ganz das Tempo gehen, was ich eigentlich gehen wollte. Ich konnte zunächst auch nicht mein Gel trinken und habe es stattdessen nur als Ballast mitgenommen. Dazu kam der teilweise wurzelige Waldboden im Wechsel mit dem Zuckersand, der grellen Mittagssonne – alles Dinge, die mich nicht stören, wenn es mir gut geht. Mir ging es nicht gut, Boden und Sonne waren furchtbar! Endlich nach etwa 4km war in der Bauchregion endlich Ruhe. Ich fühlte mich schlapp, der Lauf war anstrengend, mir war zu warm. Etwa bei km 5 trank ich dann endlich mein Dextro Gel und quasi augenblicklich konnte ich meine Pace wieder anziehen und dieser Trend setzte sich fort bis ins Ziel. Ich wurde nach hinten immer schneller und sammelte noch Läufer um Läufer ein. Etwa 300m vor dem Ziel sammelte ich unter tosendem Jubel von Tobi und Thomas S. meinen letzten Läufer ein, um kurz darauf die Information eines Streckenpostens zu bekommen, dass ich 9. sei. Der gerade Überholte hat das aber auch gehört und zog sogleich etwas an. Ich hielt gegen und versuchte, auf den letzten Meter noch einen für ihn demotivierenden Abstand raus zu holen – ich mag keine Zielsprints, die tun so weh! Mein Plan ging auf und ich kam nach 2:08:16h ins Ziel. Gesamtplatz 9, 2. in meiner Altersklasse. Geil! Vor allem meine Laufzeit. 37:14min habe ich gebraucht und auch das hat sich nicht so angefühlt. Damit waren die 3 Disziplinen komplett. Alles hat sich langsamer angefühlt, als es am Ende war, aber die Freude über mein Endergebnis und das Überstehen der Distanzen an einem recht warmen Sommertag war echt und unverfälscht. Ich bin mit meinen Zeiten überaus zufrieden und denke nicht, dass irgendwo noch mehr drin gewesen wäre an diesem Tag.

Vielen Dank an Kathrin, Kirsten, Elke, Thomas S. und Tobi (mein persönlicher Retter!)
für eure lautstarke Unterstützung an der Strecke."

Kommentare

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  • Heiko (Montag, 29. Juli 2013 17:42)

    Super, die Webseite lebt.

    Präsi Heiko

  • Klingner (Freitag, 26. Juli 2013 15:46)

    Heiko,
    Sehr gut gekämpft und packend beschrieben- sozusagen ein gelungener Quadrathlon von Heiko! Den Teamgeist bei uns im Verein finde ich wirklich Klasse- es macht rundherum Spaß!
    Jörg

  • Kirsten (Freitag, 26. Juli 2013 14:01)

    :-) schöner Bericht! Weiter solche bitte.

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