SV Berlin-Chemie Adlershof Triathlon
SV Berlin-Chemie Adlershof Triathlon

Darß (Halb-)Marathon

Perfektes Laufwetter auf dem Darß

Schulter an Schulter standen Sie im Gebäude der Wettkampfanmeldung im ersten Obergeschoss und blickten herab auf den Start-/Zielbereich des Darß Marathons. Es regnete leicht, dennoch waren erstaunlich viele Wettkampfteilnehmer und Zuschauer auf dem schön gestalteten Platz versammelt. Tobi überlegte laut, wie erhebend das Gefühl ist, dass von all jenen, die da unten stehen und von all jenen anderen Teilnehmern, die gerade nicht anwesend sind, maximal 10 Läufer schneller sind, als Tobi und Heiko.

Vorbereitung bis ins kleinste Detail mit dem klaren Ziel: Bestzeit!

Was die beiden wussten: Allein dieser Gedanke war schon ziemlich mutig. Was sie nicht wussten: Die Teilnehmerzahl des diesjährigen Halbmarathons lag bei etwa 725 Teilnehmern - das machte es nicht leichter, doch die Top 10 waren nun mal als Ziel der beiden angesetzt.
Thomas, als dritter SV Berlin-Chemie Athlet am Start, hingegen wollte nach einer längeren Laufpause einfach wieder Wettkampfluft schnuppern und gucken, ob das Knie hält.

Tobi, der sich diesen Wettkampf gezielt ausgesucht hatte, um seine HM-Bestzeit zu verbessern, startete im Einteiler des deutschen Triathlon-Nationalkaders und hatte kurz vor dem Start dann doch das Gefühl, dass das eventuell eine Spur zu viel des Guten war. Egal, es war a) nicht mehr zu ändern und b)sollte sowieso angegriffen werden. So standen Tobi und Heiko zusammen mit Thomas und einigen Sportsfreunden, die auch auf Mallorca im Trainingslager immer dabei sind, am Start des 10. Darß Marathons.

Tobi und Heiko rechts im Bild schon am Start recht weit vorne

Aus der ersten Reihe startend hatte Tobi in seinem Deutschland-Einteiler gleich zu Beginn allen potentiellen Gegnern einen gehörigen Respekt eingeflößt. Bei einer Angangsgeschwindigkeit von 3 min/km hatten sich hinter Tobi zu beiden Seiten jeweils ca. 6 Gegner zu einer vogelschwarmartigen V-Formation sortiert und warteten ab. Heiko - direkt dahinter - hatte allerbeste Sicht auf diese V-Formation, die von Tobi die ersten ca. 500m Richtung Ortsausgang geführt wurde. Erst danach hatten sich vier Athleten getraut, Tobi zu überholen.

 

Kurz hinter dem Führungsquartett liefen Tobi und Heiko Schulter an Schulter die ersten Kilometer gemeinsam. Bis zum Ortseingangsschild Prerow hatten sich zwei weitere Läufer getraut, von hinten aufzuschließen und schließlich die beiden Triahtleten zu überholen. So ging es durch das schöne Prerow, vorbei an Getränkeständen, Weberinnen und vielen jubelnden Fans. Tobi und Heiko also zu dieser Zeit auf den Plätzen 7 und 8.

In Prerow: Viele Zuschauer an der Strecke und Heiko und Tobi sind vorne dabei

Ab km 8 hat sich Heiko noch kurz von Tobi verabschiedet mit den Worten „Ich nehme ein kleines Stück raus“. Tobi bestätigte dies, indem er versprach, das Tempo wenn möglich bis ins Ziel zu halten. So setzte sich Tobi Meter um Meter von Heiko ab. Heiko gelang es aber, sich nun tiefer in den Läufer-Tunnel zu begeben und das Tempo hoch halten, sodass Tobi die nächsten 10 km maximal 30 Meter entfernt lief. In dieser Formation kämpften sich beide wieder an zwei vor ihnen liegende Läufer heran. Einer davon hatte die beiden erst kurz vor Prerow überholt und konnte das Tempo nicht halten. Während Tobi souverän an ihm vorbei ging, setzte er Heiko doch mehr Widerstand entgegen, sodass sich hier der Zweikampf über etwa 4-5 km zog. Kurz vor der Verpflegungsstelle bei km 16 hatte Tobi bereits den zweiten Läufer überholt, und lag damit wieder auf Platz 5.

 

Heiko nutzte das Gel seines Kontrahenten und die damit verbundene Flüssigkeitsaufnahme an der Versorgungsstelle, um nach vorn auszubrechen und eine Lücke zu reißen - Platz 7 war erreicht. Mit langen Schritten vergrößerte er den Abstand nach hinten und arbeitete sich an den zuvor von Tobi überholten Läufer heran. Dort angekommen, wurde es wieder taktisch. Heiko hielt sich für ca. 1,5 km in dessen Windschatten auf, das Tempo lag auch hier noch etwa bei einer 4er Pace. Scheinbar hatte Heikos Anwesenheit das Tempo des Läufers erhöht, denn bei km 18,5 brach er ein wenig ein. Das nutzte Heiko, um auch an ihm mit langen Schritten vorbei zu gehen und Platz 6 für sich zu beanspruchen.

Tobi und Heiko bei der Ehrung der Altersklassen

30 Meter weiter vorn bei Tobi war alles ruhig, keine Gegner vor ihm zu sehen. Als er aus dem Wald kommend auf den Damm Richtung Wieck und Ziel abbog, drehte sich Tobi das erste mal um und sah, dass Heiko immer noch hinter ihm war. Mit einer Geste versuchte er Heiko mitzuteilen, dass er versuchen sollte aufzuschließen. Gleichzeitig erhöhte er jedoch auch seine Pace und gab auf den letzten 2,1 km noch mal alles. Auch Heiko versuchte, das Tempo noch mal zu erhöhen, vor allem aber, um sich seine colatrinkenden Konkurrenz vom Leib zu halten und den Abstand so groß zu machen, dass keine Gefahr mehr drohte.

Heiko nach dem Duschen noch immer mit breitem Grinsen: Bestzeit!

Im Ziel trennten Tobi und Heiko dann ganze 23s. Platz 5 und 6 (1. und 2. in der M30) für den SV Berlin-Chemie Adlershof. Wahnsinn! Heiko hatte dabei sogar eine neue Bestzeit errungen. Mit 1:22:51h hat er seine bisherige Bestmarke um gute 40s unterboten. Tobi lief zwar nicht die angepeilte Bestzeit, war aber dennoch voll zufrieden mit seinem Ergebnis. Und außerdem, das gemeinsam ausgegebene Ziel Top 10, hatten beide erreicht. Die anschließende Massage war also mehr als verdient.

 

Ungefähr 15 min später meldete sich Thomas Stoldt mit einer soliden 1:37:27h aus der Verletzung erfolgreich zurück. Ein tolles Ergebnis bei einem der schönsten Naturläufe Deustchlands. Zum Schluss noch die aus der Ergebnisliste des Veranstalters extrahierten Zeiten unserer Athleten.

 Platz   Platz AK         Name              Zeit         Rückstand 
5. 1. Tobi 1:22:28 -
6. 2. HeikoS 1:22:51 0:00:23
73. 20. Thomas 1:37:27 0:14:59
 

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